Ausstellungsdesign

Ausstellungsgestaltung bedeutet für uns: Wissen mit allen Sinnen zu vermitteln und analoge mit digitalen Welten zu verweben. Lustvolles, spielerisches entdecken von Raum herauszufordern. Das Entwickeln von atmosphärisch und räumlichen Narrativen Für die Exponate und Themen die ein assoziatives Denken der Besucher*innen provoziert.

SCROLL

Wien von Oben

Wie können wir Wien als Ganzes fassen? Der Versuch, der immer größer werdenden Stadt visuell beizukommen, fasziniert seit Jahrhunderten – ob in Form von klassischen Panoramen, Vogelschauen oder Plänen. Doch diese befinden sich stets im Spannungsfeld zwischen Vollständigkeitsanspruch und Fragmentierung, zwischen Sichtbarmachung und Verdecken, zwischen Orientierung und Kontrolle. Sie bilden nie das „reale“ Territorium zur Gänze ab, sondern sind auch Modell, Bild oder Vision der Stadt.

TBAC

Ziel des Ausstellungsgestaltung war es mit der Präsentation der Kunstwerke auch den konzeptionellen Umgang mit der Sammlung zu thematisieren. Der Ausstellungsraum wurde durch raumhohe Spielpaneelen in eine unendlich weite, abstrakte Landschaft verwandelt, die von immer wieder neuen Kunstwerken der Sammlung bevölkert wurde und die Besucher*Innen in das sich permanent wandelnde diskursive Potential der Sammlung involvierte. Die Betrachtenden wurden durch den gebrochenen, spiegelnden Horizont auf sich selbst aber auch unmittelbar in den Kontext der Kunst geworfen. Eine reale Fiktion, die vielfältige und neue Möglichkeiten der Wahrnehmung eröffnete. Bis auf das Objekt „Bunny Gets Snookered #3“ von Sarah Luca Dauergast der Ausstellung wurden alle Kunstwerke im Laufe der 9 Monate ausgetauscht.

Gegen die Unsichtbarkeit

Die Herausforderung für die Ausstellungsgestaltung war es das Werk der Designerinnen zu präsentieren und auch die vielfältigen Umstände unter denen sie gearbeitet haben für das Publikum spürbar zu machen. Das erzählerische und atmosphärische „Rückgrad“ der Ausstellung war ein Zeitstrahl, der als semitransparent geschichtete Raumstruktur übersetzt, inmitten des Raumes rundum begehbar platziert wurde, und Informationen zur Unternehmensentwicklung wie auch die Arbeiten der Designerinnen beinhaltete. Dichtere Produktionsphasen, historische Ereignisse wie auch der Wandel von Technologien und Zeitgeist wurden so schon durch die Art der Präsentation ablesbar.

Fliegen Fliegen

Zwischen Mythen und Fakten. Ausgangspunkt für die Mitmachausstellung war, das Phänomen des „darüber Schwebens“ sinnlich und haptisch spürbar zu machen. Über einen mit Wolkenmotiven bedruckten Teppich der sich an der Wand zu einem fernen Horizont verwandeln wird das Gefühl hervorgerufen über einer Wolkenlandschaft zu schweben. Mit Hilfe einer Spiegelwand wird die Illusion der Weite verstärkt. Weitere Einbauten und ein Flugobjekt bilden die wissenschaftlichen Stationen des Ausstellungsformats. Um die Konzentration auf Informationen und Experimente zu lenken, werden alle Objekte aus einem einheitlichen Material in MDF gefertigt.

Critical care

Die Ausstellung „Critical Care“ ist ein Plädoyer für eine neue Haltung: für Architektur und Urbanismus des Sorgetragens das anhand von 21 internationalen Beispiele gezeigt wird.

Ein roter Faden spannt einen interaktiven Horizont auf, der alle Projekte miteinander verbindet. Ein Luftzug oder eine unbedachte Berührungen lassen die Ausstellung ins Wanken geraten. Es ist Vorsicht geboten. Tischähnliche Displays „erden“ die hängenden Paneele, die jeweils inhaltlich zu Inseln gruppiert sind. Die großformatigen Bilder der Projekte bilden einen atmosphärischen Rahmen und intuitiven Einstieg zum jeweiligen Thema. Ein Leuchtband an der Wand informiert laufenden über aktuelle Ereignisse. In einem 1:1 Experiment wurde u.a. durch temporäre Begrünung der angrenzenden Höfe die sommerlichen Temperaturen im Ausstellungsraum reduziert.  

Teile des Ganzen

Das Dresdner Kunstgewerbemuseum verzeichnet über 55.000 Inventarnummern, hinter denen viele Geschichten stehen. Die erste Ausstellung der neuen Direktorin Tulga Beyerle sollte ihr Konzept im Umgang mit der Sammlung vermitteln. Die Wände wurden umlaufend mit den Inventarnummern des Hauses verkleidet. Eingebettet in den abstrahierten Objektspeicher wurden neun spezifische Themenkomplexe auf Podestinseln in Raum, Narrativ und Schrift in Szene gesetzt. So wurde die Kunsthalle von eigens geformten Tischen und Podesten bis hin zu einem neun Meter hohen Regalturm zu einer Entdeckerlandschaft zum Lustwandeln verwandelt. Atmosphärisch sollte das Kunstgewerbemuseums als ein Laboratorium mit Gegenwartsbezug spürbar werden.